Gold wird in der Nähe des Niveaus von $1730 pro Unze gehandelt, die Volatilität der Notierungen bleibt seit letzter Woche gering.
Der Preis des Vermögenswertes wurde in letzter Zeit sehr stark durch das Wachstum der Renditen von Staatsanleihen in verschiedenen Ländern beeinflusst. Kurzfristig werden steigende Zinsen weiterhin Druck auf den Goldmarkt ausüben. Die Leitzinsen der Fed und der EZB verharren seit vielen Monaten auf Rekordtiefs, die Renditen von Staatsanleihen sind dagegen deutlich gestiegen. Steigende Zinsen sind ein ernstzunehmender Druckfaktor für den Goldpreis. Denn Anleihen sind eine sichere Anlageform und gelten als Konkurrenten für das Edelmetall. Wenn ihre Renditen sehr niedrig oder sogar negativ sind, sind sie für langfristig planende Anleger uninteressant. In den letzten Monaten hat ihre Rentabilität jedoch zugenommen, und der Goldpreis ist seit Anfang 2021 um 8% gefallen.
Der Anstieg der Renditen von Staatsanleihen drückt nicht nur auf den Goldpreis, sondern erschwert auch die Staatsfinanzierung. All dies geschieht vor dem Hintergrund des Kampfes mit den Folgen der Koronavirus-Krise, so dass die Länder gezwungen sind, ihre Schuldenlast zu erhöhen, um die wirtschaftlichen Probleme zu bewältigen. Steigende Zinsen sind auch ein Signal für den Beginn eines Kampfes gegen die Inflation. Dies bedeutet, dass mittel- und langfristig das Interesse der Anleger an Gold zunehmen wird, um ihre Ersparnisse vor Wertverlusten zu schützen. Bei einem Anstieg der Staatsverschuldung steigt die Wahrscheinlichkeit von Währungs- und Staatskrisen. Unter solchen Bedingungen ist Gold in der Regel sehr gefragt. Die Rolle des Edelmetalls als Schutzanlage wird also nur zunehmen.
In der Prognose gehe ich von einem Anstieg des Goldpreises auf das Niveau von $1.750 pro Unze aus.