Am Freitag erreichte das Währungspaar Euro/Dollar einen neuen Höchstwert seit Anfang März dieses Jahres und näherte sich dem Widerstandsniveau von 1,2100.
Starke makroökonomische Statistiken aus den USA und starke Quartalsberichte von heimischen Unternehmen konnten der US-Währung nicht helfen. Infolgedessen fiel der Dollar-Index um etwa 0,5% und schloss die dritte Woche in Folge mit einem Rückgang, was der längste Abwärtstrend seit Dezember war. Der Hauptgrund war die Initiative von US-Präsident Joe Biden, die Steuern auf Kapitalgewinne zu erhöhen. Sollte der Vorschlag von den Gesetzgebern verabschiedet werden, dürfte er den Dollar weiter schwächen. Nach Ansicht der Analysten von ING wird eine straffere Fiskalpolitik die Fed zu einer liberaleren Geldpolitik ermutigen und die Angst vor einem neuen Ausverkauf bei US-Anleihen verringern. Diese Situation wird den Rückgang des Dollars im Jahr 2021 begünstigen. Die aktuelle Schwäche der US-Währung ist jedoch hauptsächlich eine Anpassung an das starke Wachstum im ersten Quartal.
Die EZB-Umfrage für das zweite Quartal zeigte eine Abwärtsrevision der Erwartungen für das reale BIP in diesem Jahr und eine Aufwärtsrevision für 2022, was auf eine weitere Verzögerung der Erholung hindeutet. Die Inflationsprognosen wurden für 2021 um 0,7% angehoben, blieben aber für 2022 und 2023 unverändert. Die Erwartungen deuten darauf hin, dass das BIP im Jahr 2022 wieder über dem Niveau von 2019 liegen wird. Dies wäre jedoch immer noch 2,6% niedriger als die vorherige Prognose. Die durchschnittlichen langfristigen Erwartungen für das reale BIP-Wachstum blieben unverändert bei 1,4%. Das Profil der Arbeitslosigkeit wurde für 2021-2023 nach unten revidiert, die langfristigen Erwartungen für 2025 blieben jedoch unverändert bei 7,4%, was insgesamt auf einen etwas weniger ausgeprägten Abwärtstrend hindeutet.
Handelssignal EUR/USD
In der Prognose erwarte ich eine Umkehr und einen Rückgang von Euro/Dollar auf die Niveaus von 1,2075, 1,2050 und 1,2030.