WTI-Öl stieg vor dem Hintergrund der zuvor veröffentlichten Daten des US-Energieministeriums zu den Rohstoffreserven des Landes deutlich auf das Widerstandsniveau von $63 pro Barrel. Die veröffentlichten Statistiken zu den Vorräten übertrafen deutlich die Prognosen der Experten über deren Rückgang. Die kommerziellen Ölreserven des Landes sanken in der vergangenen Woche im Rekordtempo seit Februar - um 5,9 Millionen Barrel. Dabei hatten Analysten einen Rückgang von nur 2,9 Millionen Barrel erwartet.
Nach der OPEC verbesserte auch die Internationale Energieagentur ihre Prognose für einen Anstieg der Ölnachfrage im Jahr 2021 von 5,5 Millionen Barrel pro Tag auf 5,7 Millionen. Die neue Einschätzung basiert auf positiven Erwartungen einer Erholung der Weltwirtschaft durch fiskalische Anreize. Nach Angaben der IEA ist die OPEC-Ölproduktion im März um 210.000 Barrel pro Tag gestiegen. Die Mitglieder des Bündnisses erfüllten die Vereinbarung, die Produktion um 113% zu reduzieren, da Saudi-Arabien zusätzliche Beschränkungen einführte. Zur gleichen Zeit hat Russland seine Verpflichtungen nur zu 95% erfüllt. Die größte Bedrohung für den Ölmarkt sieht die IEA in der Zunahme neuer Fälle von Coronaviren in Ländern mit hohem Kraftstoffverbrauch. Am schlimmsten ist die Situation in Europa, auf das 15% der weltweiten Kohlenwasserstoffimporte entfallen. Der Anstieg der Fallzahlen führte in Deutschland und Frankreich zu neuen Sperrungen, die den Auto- und Flugverkehr einschränken.
Dennoch bewertet die Agentur das Tempo der weltweiten wirtschaftlichen Erholung positiv und erwartet, dass sie sich fortsetzen wird. Grund dafür ist das Hilfspaket für die US-Wirtschaft in Höhe von 1,9 Billionen Dollar sowie ein Anstieg des Importvolumens nach China im März um 28%.
WTI-Handelssignal
Die Prognose geht von einem Anstieg des WTI-Ölpreises auf 63,80 Dollar pro Barrel aus.