Die Volatilität der britischen Währung nahm zum Ende der letzten Woche zu. Die Notierungen des Pfund/Dollar-Paares fielen auf das Unterstützungsniveau von 1,4100. Das Pfund fiel am Donnerstag auf ein Einmonatstief gegenüber dem Dollar, nachdem sich Großbritannien und die Europäische Union nicht auf Lösungen für die Handelsprobleme in Nordirland einigen konnten. Die beiden Länder tauschten letzte Woche Drohungen in einer Pattsituation aus, die einen internationalen Gipfel, der von Großbritannien ausgerichtet wurde, überschatten könnte.
Das Pfund fiel stark im Wert, nachdem der Vizepräsident der Europäischen Kommission, Maros Sefkovic, sagte, dass die Europäische Union erwägt, eine Klage gegen das Vereinigte Königreich wegen seiner Aktionen in Nordirland einzureichen. Theoretisch könnte dieser Konflikt bis zum Herbst zu einer Klage oder der möglichen Einführung von Zöllen und Quoten führen. Brüssel wirft London vor, einige Waren, die von Großbritannien nach Nordirland transportiert werden, nicht zu kontrollieren, und hat eine Klage gegen die einseitige Verlängerung der Schonfrist durch die britische Regierung eingereicht. Der britische Premierminister Boris Johnson sagte, er sei optimistisch, was die Verhandlungen mit der EU über eine Lösung des Handelskonflikts und über die Frage mit Nordirland angeht. Der Premierminister fügte außerdem hinzu, dass dieser Streit nicht den bevorstehenden Gipfel der G7-Staats- und Regierungschefs überschatten werde. Die Devisenkurse reagierten jedoch mit Misstrauen auf die Worte des Premierministers. Das Pfund fiel am Donnerstag weiter und erreichte den niedrigsten Stand gegenüber dem Dollar seit dem 14. Mai. Analysten merkten auch an, dass der Anstieg der Zahl der Coronavirus-Fälle das Pfund erneut unter Druck setzt, da dies die Erholung der britischen Wirtschaft verzögern könnte.
Die MUFG Bank sieht immer noch die Idee, eine Long-Position auf das Pfund/Dollar-Paar ab dem Niveau von 1,4175 mit einem Ziel von 1,4585 und einem Stop-Loss bei 1,3950 zu eröffnen. Die Bank behält einen positiven Ausblick für das Pfund bei und glaubt nicht an eine Verzögerung der Aufhebung der Vollsperrung im Land Ende Juni. Gleichzeitig sehen die Analysten ernsthafte Risiken für die Landeswährung aufgrund der Handelsspannungen zwischen der EU und Großbritannien. Die Bank sagte, dass die monatlichen BIP-Daten für April einen starken Aufschwung zeigten, da sich die Wirtschaft des Landes wieder öffnete und Handelsabkommen mit Australien und Norwegen angekündigt wurden. Selbst wenn die letzte Stufe der Aufhebung der Quarantäne vorübergehend verschoben wird, sollte der wirtschaftliche Effekt dieser Maßnahme minimal sein. Die Aufmerksamkeit des Marktes wird sich auf die wachsenden Spannungen zwischen der EU und Großbritannien wegen der Umsetzung des Nordirland-Protokolls richten, aber die MUFG Bank erwartet auch hier keine starken negativen Auswirkungen auf das Pfund.
Auch die Finanzdaten sehen günstig aus, denn die Indikatoren der Bank of England zeigen eine starke Nachfrage nach britischen Wertpapieren. Früher wurde über den Anstieg des Appetits Japans auf britische Schuldtitel berichtet. Die letzte Veröffentlichung der Bank of England zeigt auch, dass die Nachfrage nach Staatsanleihen von ausländischen Investoren hoch bleibt. Die Daten für April zeigten, dass Investoren Wertpapiere im Gesamtwert von 11,3 Milliarden Pfund kauften, was im Jahresvergleich ein Rekordvolumen darstellt. Die kumulative spekulative Position auf das Pfund bleibt ebenfalls lang, was bedeutet, dass es eine Nachfrage nach der britischen Währung gibt.
Pfund/Dollar Forex Signale und Niveaus
In der Prognose wird erwartet, dass der Pfund/Dollar-Kurs auf 1,4080, 1,4060, 1,4030, 1,4000 und 1,3970 fallen wird.