- Die EUR/USD Rallye, die am 5. Mai begann, als das Paar kurzzeitig unter 1,20 abtauchte und deutlich über 1,22 auf den höchsten Stand seit dem 8. Januar kletterte, dürfte sich in den kommenden Tagen fortsetzen
- Eine Straffung der US Geldpolitik wird erwartet und ist noch viele Monate entfernt, so dass das Gerede darüber den US Dollar wahrscheinlich nicht weiter stärken wird, wenn überhaupt
- Die Wirtschaftsdaten der Eurozone verbessern sich und die Coronavirus-Fälle beginnen stark zu sinken; beides ist positiv für EUR/USD, das somit gute Chancen hat, 1,23 und sogar das am 6. Januar erreichte Jahreshoch von 1,2349 zu erreichen.
EUR/USD erreichte letzte Woche den höchsten Stand seit dem 8. Januar und aus fundamentaler Sicht gibt es nicht viel, was ihn daran hindern könnte, die 1,23 zu durchbrechen und das Hoch von 1,2349, das am 6. Januar erreicht wurde, herauszufordern.
Das Hauptargument gegen eine weitere Stärkung des Paares ist, dass eine Straffung der US-Geldpolitik bevorsteht. Beachten Sie jedoch, dass ein solcher Schritt noch viele Monate entfernt ist und von den Märkten ohnehin schon weitgehend eingepreist wurde.
Während die Mitglieder des geldpolitischen Rates der Europäischen Zentralbank in letzter Zeit weniger aggressiv klingen, haben sich die prognostizierten Wirtschaftsdaten aus der Eurozone verbessert. So lag der Ifo-Geschäftsklimaindikator in Deutschland in der vergangenen Woche höher als erwartet, ebenso der Erwartungsindex des Instituts.
All dies könnte einen weiteren Aufwärtstrend für das EUR/USD Paar bedeuten, wenn auch vielleicht erst nach der nächsten geldpolitischen Sitzung der EZB am 10. Juni in Frankfurt.
In der kommenden Woche sind die wichtigsten regionalen Datenveröffentlichungen die deutsche Inflation am Montag und die Inflation der Eurozone am Dienstag. Ökonomen erwarten, dass die vorläufige Jahresrate für Deutschland im Mai auf 2,3% von 2,0% im April steigen wird, während für die Eurozone ein Anstieg der Inflationsrate auf 1,9% von 1,6% prognostiziert wird.
Selbst wenn die EZB-Beamten weiterhin darauf bestehen, dass die Preissteigerungen nur vorübergehend und daher kein Problem sind, könnten solche Zahlen dennoch einige an den Märkten davon überzeugen, dass die EZB gezwungen sein wird, mit einer früheren Entnahme der Punchbowl zu reagieren als derzeit erwartet, was dem Euro einen entsprechenden Vorteil bringen würde.